Lernprojekte der Ruhrschäferei

Schaf mit zwei Frauen

Liebe Mitglieder der Duisburger Stiftung für Gesundheit, Umwelt und Soziales!

Vor einiger Zeit haben wir erfreulicherweise von euch eine Förderung erhalten als Starthilfe für den Ausbau von Aktivitäten, die unter dem Begriff Lernschäferei beschrieben wurden. Ich will, wie von euch ja auch erbeten, den gegenwärtigen Entwicklungsstand dieses Projekts erläutern.

  • Das Angebotsprogramm ist inzwischen um einige Produkte erweitert worden. Es umfasst außer der Wintergeschichte mit Tomte Tummetot, die mit den aktuellen Außentemparaturen nicht kompatibel ist, deren Zeit aber gewiss wiederkommen wird, folgende Angebote:
  • Schaftrieb, bei dem, nachdem die Wanderzeit wieder begonnen hat, mehrfach Personen die Herde begleiteten. Zuletzt waren Mitarbeiter der Diakonie mit von ihnen betreuten Familien und Kindern dabei.
  • Schafführerschein, ein Angebot für Schulen, das ein zwei- bis dreistündiges Lern- und Erfahrungsprogramm für Schulklassen anbietet .
  • Schafschur, durchgeführt als offenes Programm auf dem Bauspielplatz Neumühl.
  • Wollige Wege, ein Angebot für Menschen, die mit dem Thema Schafe und Religion ansprechbar sind. z.B. Kinder im Kommunions- und Konfirmationsunterricht.
  • Schlafen bei Schafen: Übernachten im Stall oder an der Herde
  • Packtiertrecking: Wandern mit zwei Ponys als Gepäckträger durch Wald, Feld und wiederergrünte Flächen des Königreichs Montan
  • Lamm-Kochabend: Lammgerichte kochen mit netten Menschen, auch aus anderen Ländern
  • Mobile Besuche mit Schafen, Hunden und demnächst Ponys bei Sozialen Institutionen
  • Für eine Gruppe von Flüchtlingskindern wird von Linda zur Zeit eine Nachmittagsaktion vorbereitet.
  • Wie ihr der Presse und Facebook entnehmen konntet, trafen sich in der letzten Woche die beiden Hirten der Holtener Straße der aus Funk und Fernsehen bekannte ultralanglaufende Prämonstratensermönch Pater Tobias vom einen Ende der Holtener und der ebenfalls aus Funk und Fernsehen bekannte Schäfer Florian vom anderen Ende der Straße mit einer Gruppe von Kommunionkindern der Herz-Jesu-Kirche am Stall.

Erklärung: Was ist SOCIAL IMPACT LAB DUISBURG? Was zur Zeit noch einen nennenswerten Zeitaufwand insbesondere für unsere Mitarbeiterin Linda bedeutet, ergibt sich aus dem Umstand, dass wir uns als Lernschäferei beteiligt haben an einem sog. Pitching des Social Impact Lab Duisburg. Pitching - kleiner etymologischer Ausflug - leitet sich ab von Pit gleich Grube; daher kommt der Pitbull und der Pütt. Die Start-up-Initiativen treten in einer Fünf-Minuten-Performance und einer siebenminütigen Befragung durch die Jury zum Wettbewerb an. Die Gewinner bekommen ein kostenloses sechsmonatiges Förder- und Trainingsprogramm mit Geschäftsmodell-Entwicklung, Marketingschulung, Renditekalkulationen, individuellem Coaching und ein Kontingent von Expertenstunden für juristische und versicherungstechnische Spezialberatung durch Leute, die ansonsten Tagessätze kosten, die nicht nur für einfache Menschen wie uns astronomisch sind. Wir gehörten zu den Gewinnern, worauf wir in aller uns eigenen Bescheidenheit sehr stolz sind.

Social Impact Lab Duisburg, (Näheres bei Google) ist ein Verbund von mehreren Organisationen und Stiftungen, u.a. dem Paritätischen Landesverband NRW und der Haniel - Stiftung (weswegen die Seminare in den heiligen Hallen von Haniel in Ruhrort stattfinden), der Start-up-Initiativen fördert, die ihre ökonomischen Interessen "mit der Steigerung des Human-, Sozial- und Naturkapitals der Gesellschaft" verbinden wollen oder - wie meine Tante das ausgedrückt hätte - ein Hotspot von Social Entrepreneurship in der Region.

Ich gebe zu, dass ich diese doch sehr von teils gängigem, teils bizarrem BWL-Sprech durchsetzte Szene mit einem gewissen sozialarbeiterischen Hochmut betrachtet habe, muss aber inzwischen zugeben, dass hier nicht nur des Kaisers neue Kleider vorgeführt werden, sondern dass wir einiges dort lernen.

So ist inzwischen klar, dass die Lernschäferei - soll sie einen von ihrer Ausgangsidee ja wünschenswerten Umfang erreichen - nicht mit ein paar nebenher zu erledigenden Honorarstunden innerhalb der Ruhrschäferei organisiert werden kann, weil das der Ruhrschäferei u.a. ein paar erhebliche steuerliche und versicherungstechnische Komplikationen bescheren würde. Die gegenwärtigen Überlegungen laufen deswegen darauf hinaus, die Lernschäferei als gemeinnützige Unternehmergesellschaft (gUG) zu gründen, die über einen Beteiligungs- und Kooperationsvertrag mit der Ruhrschäferei verbunden ist.

D.h. wir fahren zur Zeit ein Doppelprogramm: Die aus der Produktliste ersichtlichen Angebote werden bereits angeboten und genutzt, gleichzeitig arbeiten wir daran, dass die - wie weiterhin allseits bekräftigt - gute Idee Lernschäferei institutionell und ökonomisch auf nachhaltig belastbare Füße kommt.

Selbstverständlich könnt ihr jederzeit weitere Fragen zum Stand der Dinge an uns, insbesondere an Linda stellen. Außerdem empfehlen wir die Facebook-Seite der Ruhrschäferei, die ein paar Eindrücke vermittelt.

Mit vielen Grüßen an euch

das Team der Ruhrschäferei